Jack Kinsky: Die Geschichte eines Handwerks, das nicht verloren gehen wollte.
Jack Kinsky wurde am 05.03.1953 in Laconia am Lake Winnipesaukee in New Hampshire als einziger Sohn von Carl und Eva Kinsky geboren. Seine Eltern stammten aus Tschechien, von wo sie im Jahre 1944 in die U.S.A. gekommen waren.
Carl Kinsky hatte in seiner alten Heimat das Handwerk des Sattlers gelernt und arbeitete nun in New Hampshire in diesem Beruf für die Holzfäller und Flößer. Er fertigte und reparierte Futterale und Hüllen für die Äxte, Sägen und Messer der Waldarbeiter und stellte für sie Handschuhe und Gürtel her. Jack erlernte das Handwerk schon früh und half dem Vater in seiner Werkstatt.
Tod des Vaters
1970. Nach dem tragischen Tod des Vaters, der von einem fallenden Stamm erschlagen wurde, übernahm Jack die Werkstatt. Seine Mutter kehrte nach dem Tod des Ehemannes in die alte Heimat Tschechien zurück, da sie sich im rauen und kalten New Hampshire nie richtig wohl gefühlt hatte. Das Überleben mit einer kleinen Sattlerei wurde immer schwieriger, da die Holzindustrie mehr und mehr industrialisiert wurde. Die Holzfällercamps der früheren Jahre starben langsam aus und aus den Saisonwaldarbeitern wurden Maschinenführer. So wurden auch die Dienste von Jack immer weniger nachgefragt.
„Mein Vater hat gesagt: Wenn du’s nicht ordentlich nähst, brauchst du gar nicht erst anfangen.“ - Jack Kinsky
Jack - ON BOARD!
Also entschloss sich Jack im Jahr 1978 seine Heimat zu verlassen und nach Boston zu gehen, wo er auf dem Frachter „Ariane“ anheuerte. Mit Hilfe des Steuermanns Henning Dreymann aus Marstal in Dänemark fand er sich schnell in den rauen Alltag auf einem Frachter ein und konnte neben den neuen Aufgaben eines Seemanns sogar mit seinem Handwerk viel Nützliches leisten. Auch hier wurden Handschuhe und Gürtel benötigt und Reparaturen von Lederartikeln jeder Art.
So fuhren sie über die Weltmeere und Jack lernte viele große Hafenstädte der Welt kennen. Im Winter des Jahres 1983 wurden sie im Hafen von Hamburg aufgehalten und so hatte Jack ausreichend Gelegenheit, die Hansestadt zu durchstreifen. Auf einem dieser Streifzüge lernte er Pia Jensen kennen und lieben.
Hamburg Ahoi
Er entschloss sich, in Hamburg einen Neuanfang zu wagen und wieder sesshaft zu werden. Pia und Jack heirateten 1984 und gründeten im gleichen Jahr eine eigene Sattlerei und Täschnerei im Schanzenviertel. Zunächst führten sie hauptsächlich Reparaturen an Taschen und Koffern aus. Auf Nachfrage einzelner Kunden begann Jack mit der Spezialanfertigung von Etuis und Börsen. Dies sprach sich schnell herum und es entwickelte sich so etwas wie eine kleine Fangemeinde. Der Schwerpunkt verlagerte sich nun auf die Produktion und so wuchs das kleine Unternehmen langsam und stetig.
Die erste Kollektion
Durch den kreativen Einfluss von Pia wurde Stück für Stück eine kleine Kollektion entworfen, die zunächst typisch hanseatische Motive aufnahm und auch Elemente aus Jack´s alter Heimat in Neu England enthielt. Inzwischen fließen auch modische Trends in Farben und Materialien in die Kollektion ein, so weit sie zur Kernidee von Jack Kinsky passen. Alles geschieht jedoch im Sinn von Jack´s Vater Carl. Nur Qualität und beste Verarbeitung hatte in den Wäldern New Hampshires eine Chance und so hält es Jack auch heute.
Die Börsen, Etuis und Portemonnaies tragen nun die Namen der Orte und Länder, die Jack in seiner Jugend und auf seinen Reisen kennengelernt hat. Alle Geldbörsen und Etuis haben eine besonders aufwendige und unverwechselbare Karton-Verpackung, die gleichzeitig ein schöner Geschenkkarton ist.